Wolfram Schrems: Ist Papst Benedikt nicht ganz freiwillig zurückgetreten?

„Kardinals-Mafia“ hat Johannes Paul II. das Leben schwer gemacht

Mitten in der Karwoche, am Vorabend des Gründonnerstags, hatte der Wiener Akademikerbund einen perfekt zur Vorösterlichkeit passenden Referenten geladen, nämlich den Theologen und Philosophen Mag. Wolfram Schrems. Er referierte zunächst ausführlich über die Kar- und Osterliturgie und erläuterte schließlich, dass das „grün“ in „ Gründonnerstag“ von „greinen“ kommt, also so viel wie weinen bedeutet. Und zu beklagen gäbe es einiges in der katholischen Kirche, deutete Schrems in Folge an. Denn die „Kardinals-Mafia“ (Schwerpunkt St. Gallen) habe schon Papst Johannes Paul II. „das Leben schwer gemacht und Papst Benedikt XVI. verhindern wollen“. Daher „drängt sich der Verdacht auf, dass Benedikt nicht ganz freiwillig zurückgetreten ist“.

Schrems sprach von einer „Infiltration der Kirche“ durch diese Kardinalsgruppe und sprach da auch den Brand von Notre Dame und den Umgang damit an als „ein Ereignis in dieser Entwicklung“. Beim amtierenden Papst Franziskus I. kritisierte Schrems, dass er sich „vor Bürgerkriegsgegnern niederkniet und ihnen die Füße küsst – aber bei der Messe kniet er nicht nieder!“ Da stelle sich die Frage, ob ein medizinisches Problem vorliege oder „dämonische Besessenheit“, polemisierte Schrems. Er griff dann weit zurück bis zu Papst Leo XIII., der 1884 ein Vision hatte, die ebenso wie das Fatima-Ereignis „in den Wind geschlagen wurde“. Dies wäre ein „bizarrer Vorgang“ gewesen, durch den viele Katholiken und Gläubige verloren gingen. Schrems befasste sich auch mit der langen Diskussion innerhalb der Kirche über das Recht eines wiederverheirateten Geschiedenen, die Kommunion empfangen zu dürfen.

Text und Fotos von Michael Kress

Titelbild: (v.l.n.r.):  Dr. Christian Zeitz, Vortragender Mag. Wolfram Schrems und Akademikerbundpräsident Wien Dr. Charles Bohatsch.

Mag. Wolfram Schrems bei seinem Vortrag im WAB