Der islamische Totalitarismus – Perspektiven auf den realen Islam

Nicht selten sind die Umstände für die Herausgabe einer wichtigen Publikation, die dem Hauptstrom widerspricht, ungünstig. Auch der Islamische Totalitarismus lag lange in der sprichwörtlichen Schublade. Im Herbst 2015 war er als Publikation der Parteiakademie des Teams Stronach (Wien) geplant. Zunächst verhinderte Angst die Veröffentlichung. Später lösten sich Partei und Akademie auf. Erst vor einigen Monaten übernahm der kleine, qualitätsvolle Gerhard Hess Verlag in Bad Schussenried (bei Ulm) das Manuskript. Ein Lektor, der von der Sache etwas versteht, bereitete die Publikation vor, sodaß sie heuer, nach fast sechs Jahren Verspätung, in den Handel gelangen konnte. Wo es nötig war, wurden die Beiträge aktualisiert. Einer der beitragenden Autoren, der umtriebige Aufdeckungsjournalist Udo Ulfkotte (Gekaufte Journalisten), verstarb mittlerweile, manche sagen, unter dubiosen Umständen. Mittlerweile verstarben viele Menschen durch islamisch motivierte Gewalt. Große Teile unserer europäischen Städte unterstehen den islamischen Regeln.

Der Band wurde also durch die Verzögerung noch relevanter.

Elf Autoren arbeiteten mit, unter ihnen dieser Rezensent. Alle sind sich einig, daß der Islam nur eine unfreie Gesellschaft hervorbringen kann:

Der Islam als Spielart des politischen Totalitarismus (des „Faschismus“)

Die Grundthese der Herausgeber, Dr. Michael Ley und Mag. Christian Zeitz, ist ein Dictum des jüdischen Orientalisten Lew Abramowitsch Noussimbaum (Pseudonym Essad Bey):

„In gewisser Hinsicht kann der Faschismus als Islam des 20. Jahrhunderts bezeichnet werden“ (9).

Die Herausgeber erkennen Parallelen zwischen dem Islam und dem Faschismus mit Bezug auf strukturelle Ähnlichkeiten und im Hinblick „auf eine Totaltransformation dieser unserer Gesellschaften“ (15).

Die Zugänge zum Thema sind vielfältig:

Historische, politische und theologische Gesichtspunkte

Udo Ulfkotte (der bereits 2003 die düstere Recherche Der Krieg in unseren Städten: Wie radikale Islamisten Deutschland unterwandern vorgelegt hat) beleuchtet die muslimischen Flüchtlingsströme unter dem Blickwinkel der Eroberung Europas. Dazu zieht er die Anfänge des Islam als Interpretationsmuster heran. Danach stellt er die islamische Renaissance im 20. Jahrhundert vor, die besonders durch die Muslimbruderschaft (Hassan al-Banna, Sayyid Qutb, Abdullah Azzam) verkörpert wird.

Weihbischof em., Univ.-Doz. em., Dr. Andreas Laun behandelt den Themenkreis „Islam, Islamismus, Islamophobie“ unter theologischer und seelsorglicher Rücksicht.

Christian Zeitz: Auswanderung als Eroberungsstrategie

Christian Zeitz, Aktivist und Islambeauftragter des Wiener Akademikerbundes, ist seit 2006 Initiator einer erfolgreichen und von Freund und Feind weithin wahrgenommenen inhaltlichen Auseinandersetzung mit dem Islam.

In seinem Aufsatz behandelt er die „Auswanderung“ als zentrales islamisches, auf Mohammeds Hidschra selbst zurückgehendes, Paradigma. Die Auswanderung in die nicht-islamische Welt ist Teil der Islamisierungsstrategie. Zeitz zeigt auf, wie Mohammed dann die Aufnahmegesellschaft in Yathrib (Medina) behandelt hat.

Zeitz führt aus, wie geschichtsmächtig der einschlägige Vers, der zur Auswanderung auffordert und den Muslimen in der neuen Umgebung Wohlstand oder aber das Martyrium verheißt, das die einzig sichere Weise ist, ins Paradies einzugehen. Die Bedeutung von Sure 4,100 kann daher nicht überschätzt werden: „Und wer für die Sache Allahs auswandert, der wird auf Erden genug Stätten der Zuflucht und der Fülle finden. Und wer seine Wohnung verläßt und zu Allah und Seinem Gesandten auswandert und dabei vom Tode ereilt wird, für dessen Lohn sorgt Allah, und Allah ist Allverzeihend, Barmherzig.

Dazu kommt der Aufruf zur Segregation in der neuen Umgebung (Sure 8,72 sowie Sure 3,149 u. a.), danach die Delegitimierung der bestehenden Institutionen und Organe des säkularen Staates, bis die eigentliche Islamisierung (Transformation der Rechtsgrundlagen und Übernahme des Eigentums der „Ungläubigen“) durchgeführt werden kann (75f). Der islamisch regierte Staat benötigt seit den Anfängen die Dhimmis, die Schutzbefohlenen, also Juden und Christen, die unter diskriminierenden Umständen leben müssen. Aber sie sind die einzigen, die durch Arbeit das System materiell aufrecht erhalten. Der Islam selbst produziert nicht (81).

Zeitz faßt seine kenntnisreichen Ausführungen zusammen:

„Kontinentübergreifend findet derzeit die größte muslimische Auswanderungswelle aller Zeiten statt. Die ‚Willkommenskultur‘ Europas ermutigt Millionen, sich aus ihren zerrütteten Quellgebieten auf den Weg zu machen. Es braucht nicht extra betont zu werden, daß unter ihnen unschuldige Opfer – besonders Kinder – sind, und solche, die unter den Gewaltexzessen ihrer Landsleute leiden, ohne dazu selbst irgendetwas beigetragen zu haben. (…) Unabhängig von den vordergründigen Motiven und Interessen an Schutz und Sicherheit, wirtschaftlicher und sozialer Verbesserung sowie familiärer Integrität findet das kollektive Unternehmen der Auswanderung aber ohne Zweifel auf dem geistigen Substrat des islamischen Paradigmas der Auswanderung statt“ (82).

Diese Auswanderung in die nicht-islamische Welt werde durch maßgebliche Autoritäten des Islam bewußt gefördert.

Wolfram Schrems: Islam als antichristliches Projekt

Der Rezensent zeigt in seinem Beitrag anhand der Auffassung von Gott, vom Menschen (besonders im Hinblick auf das Geschlechterverhältnis) und der Vernunft auf, daß der Islam als Gegenchristentum begriffen werden muß: Der Islam übernimmt Teile der christlichen Lehre (meist in entstellter und häretischer Form) und baut sie in ein neues System ein. 600 Jahre nach dem Auftreten Christi wird gegen dessen Lehre ein anderer, neuer Gott verkündigt, ein neues Menschenbild (mit fatalen Auswirkungen auf das Geschlechterverhältnis) und eine extreme Vernunftfeindlichkeit. Die Vernunft hatte aber in der Kirche immer Heimatrecht, weil „im Anfang“, in principio, also im Prinzip, der Logos war (Joh 1,1), nicht das Chaos oder das Absurde (96).

Die sogenannte „Aufklärung“ des 18. Jahrhunderts verkennt vollkommen die Wirklichkeit der betreffenden „Religionen“ (besonders kraß in der absurden „Ringparabel“ in Lessings Nathan der Weise) und kann somit zur Erhellung der Wirklichkeit nichts beitragen.

Das Schremssche Resümee zur Islamisierung des ehemals christlichen Abendlandes als Strafe Gottes lautet:

„Verfallserscheinungen im Bereich der Christenheit hatten somit der immer stärkeren Islamisierung vorgearbeitet. Immer wenn die Christen in der Gottesverehrung lau, in der Nächstenliebe kraftlos, im Bekenntnis gespalten, in der Sexualität unlauter und im Vernunftgebrauch dumm geworden sind, öffneten sie das Einfallstor für die Lehren, die der neuen, schlechten Praxis auf gespenstische Weise entsprechen“ (105).

Stimmen aus dem vorpolitischen Raum und der bürgerlichen Gesellschaft

Sehr gut ist der Beitrag von Christian Günther, ehemaliger Leiter der Politischen Akademie einer Parlamentspartei, über die westliche Dekadenz als Einfallstor für die Islamisierung. Er sieht den großen Zusammenhang von Familienzerstörung und kultureller Entmannung des einheimischen Mannes mit der Islamisierung (109). Günther ist auch mit vielen Details der katastrophalen Ausländerpolitik der Wiener SPÖ vertraut („Kaufen von Wählerstimmen“ mithilfe des freigiebigen Sozialstaates, 125).

Dr. Andreas Unterberger, ehemaliger Chefredakteur der Tageszeitungen Die Presse und Wiener Zeitung, bezweifelt in seinem Beitrag, daß die Unterscheidung von Islam und Islamismus brauchbar wäre. Unterberger macht grundsätzliche Stellungnahmen zu Asylrecht und Zuwanderung:

„Das Institut des europäischen Asylrechts wird mit Sicherheit nur dann überleben können, wenn es wieder auf den Kern dessen zurückgeführt wird, was die Flüchtlingskonvention damals schützen wollte“ (135).

Dr. Heinz Gstrein, orthodoxer Theologe, Slawist und Ostkirchenexperte, führt in einem kurzen, aber dichten und historisch detailreichen Aufsatz aus, inwiefern es im Islam „Toleranz für Andersgläubige“ gibt und inwiefern nicht.

Elisabeth Sabaditsch-Wolff, international erfahrene ehemalige Mitarbeiterin im Kabinett des damaligen Vizekanzlers Wolfgang Schüssel und Opfer einer stark ideologisierten österreichischen Justiz, beschäftigt sich mit dem absurden „Rassismus“-Vorwurf, der gegenüber Islam-Kritikern erhoben wird.

Dr. Harald Fiegl, ehemaliger Außenhandelsdelegierter Österreichs u. a. in Istanbul, behandelt die offenkundigen Widersprüche der islamischen Rechtsordnung zu den österreichischen Gesetzen. Von besonderem Interesse ist der Überblick über die Rolle Österreichs, das bereits 1912 ein Islam-Gesetz verabschiedete. Dieses wurde einige Male novelliert. Beim „Versteckspiel“ der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich in Bezug auf eine amtliche und verbindliche „Offenlegung der Glaubensgrundlagen“ spiele das Kultusamt geradezu die Rolle des Komplizen der IGGÖ („Akt der völligen Unterwerfung“, 178). Bis heute seien die Inhalte der von der IGGÖ gelehrten Religionslehre nicht offengelegt worden:

„Das hat eminente praktische Folgen. Beispielsweise werden regelmäßig Kritiker des Islam wegen ‚Herabwürdigung religiöser Lehren‘ strafrechtlich verfolgt. Wie jedoch soll ein Gericht eine Herabwürdigung des Islam beurteilen, wenn es die Lehre gar nicht kennt?“ (178)

Profund ist auch der Beitrag von Gebhard Fidler, der sich seit Jahren mit der Islamisierung der Wirtschaft auf dem Weg der Halal-Zertifizierungen beschäftigt. Er legt dar, wie massiv die europäischen Machthaber selbst der Islamisierung durch Förderung der „Diversität“ Vorschub leisten (205).

Der letzte Aufsatz stammt von Dr. Michael Ley, Soziologe, Autor mehrerer Bücher, der sich Gedanken zur Zukunft Europas macht. Er erinnert an den brutalen, aber „bemerkenswerten Roman“ von Jean Raspail Das Heerlager der Heiligen (1973). Ebenfalls kühn zitiert er Renaud Camus zustimmend, der die Invasion muslimischer Migranten „zu Recht als den großen ethisch-religiösen ‚Austausch‘“ beschreibe (225). Zu Wort kommen auch Bassam Tibi und Hamed Abdel-Samad, die beide islamischer Herkunft sind und einen kritischen Blick auf den Islam und die Fehleinschätzung desselben durch die offiziellen Europäer werfen. Ley empfiehlt die Errichtung einer um Österreich, Slowenien und die baltischen Staaten, vielleicht auch um Bayern und Sachsen erweiterten Visegrád-Gruppe und gibt dem „Monster EU“ keine Zukunft:

„Die Zukunft eines abendländischen Europas dürfte […] in der Sezession liegen“ (230).

Einsprüche

Einige kleine Kritikpunkte müssen ehrlicherweise genannt werden:

Ulfkotte begeht eine Fehleinschätzung, wenn er die Formulierung des französischen Schriftstellers und Marxisten Maxime Rodinson vom „Islamofaschismus“ zitiert und dazu kommentiert, dieses Wort wende „sich nicht gegen den Islam, sondern gegen die Pervertierung des Islam in den Händen totalitärer Ideologien“ (39). Das widerspricht dem titelgebenden Leitgedanken und einigen Beiträgen des Buches, die das totalitäre Element im Islam als solchem angelegt sehen und – wie zitiert – ausdrücklich Parallelen zum „Faschismus“ erkennen. Im übrigen meint der Rezensent, daß man angesichts der heutzutage inflationären Rede vom „Faschismus“ eine gewisse Sparsamkeit im Umgang mit diesem Terminus pflegen sollte.

Leider ist der Beitrag von Weihbischof Laun äußerst unsystematisch. Er wirkt eher wie eine frei gehaltene Predigt. Laun ist auch unpräzise: Die Christen siegten nicht bei Wien 1529 „ein erstes Mal“, sondern hatten etwa schon bei Belgrad 1456 gesiegt (54). Es ist auch wenig hilfreich, immer wieder die gerade beim Thema Islam hochproblematischen Texte des II. Vaticanums zu zitieren (55). Das gilt auch dann, wenn sie selbst vom KKK angeführt werden. Von den durch das Konzil verbreiteten Illusionen muß man sich nach sechsundfünfzig Jahren Verwirrung endlich lösen.

Andreas Unterberger begeht einen typischen Fehler, wenn er glaubt, daß „Aufklärung“ und „Vernunft“ miteinander zu tun hätten. Für die Kirche ist nicht erst seit oder wegen der „Aufklärung“ die Vernunft „absolut kompatibel mit dem Glauben“ (128).

War das Pseudonym Noussimbaums „Essad Bey“ oder „Essed Bey“ (10, 14)?

Es waren nicht „38“ sondern 138 muslimische Würdenträger, die sich 2007 an Papst Benedikt XVI. wandten (67). „Millî Görüş“ heißt nicht „neue Ordnung“, sondern „völkische Sicht“ (198).

Im Jahr 2050 könnten sicher auch „rund 100 Muslime“ in Gesamteuropa leben, vom Autor gemeint waren aber wohl, wie aus dem Zusammenhang hervorgeht, 100 Millionen Muslime (218).

Resümee

In Zeiten einer radikalen Fehleinschätzung des Islam im Westen, die politisch gewollt ist und rechtlich erzwungen wird, schuldet man dem Verleger eines wirklichkeitsgemäßen Sammelbandes zum Thema Dank und Anerkennung. Da die Politik im Westen und die derzeitige Kirchenhierarchie die Islamisierung fördern und die ihnen anvertrauten Bürger und Gläubigen schändlich im Stich lassen, bedarf es privater Initiativen wie dieser. Freilich ist sie der sprichwörtliche Tropfen auf den heißen Stein, allerdings besitzt die Wahrheit exorzierende Kraft. Und wie man hört, beginnen viele Muslime kritisch über den Islam nachzudenken. Viele sagen sich von ihm los. Auch solchen wird das Buch helfen können.

Von MMAg. Wolfram Schrems

Der islamische Totalitarismus, Mit Beiträgen von Udo Ulfkotte [†], Weihbischof Andreas Laun, Elisabeth Sabaditsch-Wolff und anderen [Christian Zeitz, Wolfram Schrems, Christian Günther, Andreas Unterberger, Heinz Gstrein, Harald Fiegl, Gebhard Fidler, Michael Ley], herausgegeben von Michael Ley und Christian Zeitz, Gerhard Hess Verlag, Bad Schussenried, 2021, 233 S.